Was ist eine Contingent Liability?
Eine Contingent Liability, oder auf Deutsch bedingte Verbindlichkeit, ist eine mögliche Verpflichtung, die durch vergangene Ereignisse entstanden ist und deren Existenz und Höhe erst durch das Eintreten oder Nichteintreten eines unsicheren zukünftigen Ereignisses bestätigt wird. Mit anderen Worten, es handelt sich um eine Schuld, die entstehen könnte, aber nicht muss.
Wann tritt eine Contingent Liability auf?
Eine Contingent Liability kommt vor, wenn zum Beispiel ein Unternehmen in einen Rechtsstreit verwickelt ist und möglicherweise Schadenersatz zahlen muss. Ob die Zahlung fällig wird und wie hoch sie ausfällt, hängt vom Ausgang des Gerichtsprozesses ab. Auch Garantien für Produkte können zu bedingten Verbindlichkeiten führen.
Wie werden Contingent Liabilities in der Bilanz dargestellt?
Die Erfassung einer Contingent Liability in der Bilanz hängt von der Wahrscheinlichkeit des Eintretens und der Schätzbarkeit des Betrags ab. Ist es wahrscheinlich, dass eine Verbindlichkeit entsteht und der Betrag zuverlässig geschätzt werden kann, sollte sie in der Bilanz aufgeführt und ein Rückstellungsbetrag gebildet werden. Unwahrscheinliche Contingent Liabilities werden nicht in der Bilanz berücksichtigt, müssen aber im Anhang erwähnt werden, wenn sie bedeutend sind.
Beispiel für eine Contingent Liability
Nehmen wir an, eine Bank hat vielen Kunden Kredite gewährt. Einige dieser Kunden könnten ihre Kredite nicht zurückzahlen. Die Bank muss nun abschätzen, welche Kredite wahrscheinlich ausfallen werden und dafür Rückstellungen bilden. Dies sind Contingent Liabilities, da das tatsächliche Ausmaß der Kreditausfälle ungewiss ist.
Was bedeutet dies für Investoren und Unternehmen?
Investoren sollten die möglichen Contingent Liabilities eines Unternehmens beachten, da diese die finanzielle Gesundheit beeinflussen können. Unternehmen müssen bedingte Verbindlichkeiten aufmerksam verwalten und für möglicherweise eintretende Schuldverpflichtungen vorsorgen, um ihre Finanzstabilität zu sichern.
