Was ist eine Kreditgenossenschaft?
Eine Kreditgenossenschaft ist eine Bank, die von ihren Mitgliedern getragen wird. Diese Mitglieder sind gleichzeitig Kunden und Eigentümer. Das besondere an einer Kreditgenossenschaft ist, dass sie nicht primär auf Gewinn ausgerichtet ist. Stattdessen geht es um die Förderung der wirtschaftlichen Interessen der Mitglieder. Jedes Mitglied hat dabei eine Stimme – unabhängig davon, wie viel Kapital es eingebracht hat.
Wie funktioniert eine Kreditgenossenschaft?
Wer ein Konto bei einer Kreditgenossenschaft eröffnet oder einen Kredit aufnehmen möchte, wird meist auch Mitglied und somit Teilhaber. Dadurch hat man ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen. Die Mitglieder wählen zum Beispiel den Aufsichtsrat und haben Einfluss auf die Geschäftsführung. Zudem werden Überschüsse, also Gewinne, häufig an die Mitglieder ausgeschüttet oder führen zu günstigeren Konditionen bei Finanzprodukten.
Die Vorteile einer Kreditgenossenschaft
Die Mitgliedschaft in einer Kreditgenossenschaft bringt mehrere Vorteile. Durch die demokratische Struktur haben Mitglieder echten Einfluss. Das fördert Transparenz und Vertrauen. Oft herrscht eine enge Gemeinschaft, die regionale Projekte unterstützt. Das bedeutet auch, dass Geld im regionalen Wirtschaftskreislauf bleibt. Für Kunden kann sich die Mitgliedschaft durch bessere Zinsen für Einlagen und günstigere Kredite lohnen.
Beispiele für Kreditgenossenschaften
In Deutschland sind viele Kreditgenossenschaften unter dem Dachverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken organisiert. Diese Banken sind weit verbreitet und bieten ein umfassendes Angebot an Bankdienstleistungen für Privatpersonen und Unternehmen. Sie gelten als wichtige Säulen der lokalen Finanzwirtschaft und sind durch ihre Struktur tief in der Gesellschaft verwurzelt.
Unterschiede zu anderen Banken
Der Hauptunterschied zwischen einer Kreditgenossenschaft und anderen Banken liegt in der Eigentümerstruktur. Bei Aktienbanken, wie zum Beispiel der Deutschen Bank, sind die Aktionäre die Eigentümer. Sie haben je nach Anteil der Aktien ein größeres oder kleineres Stimmrecht. Bei Sparkassen hingegen sind die Eigentümer meist kommunale Körperschaften. Eine Kreditgenossenschaft zeichnet sich durch die demokratische Mitbestimmung aller Mitglieder aus und legt den Fokus auf die Förderung der Mitglieder statt auf Maximierung des Gewinns.